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Pilgern von Berlin nach Bad Wilsnack


Wege nach Wilsnack – Über den Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack

Nicht nur Rom, Santiago de Compostela und all die bekannten Namen waren Wallfahrtsziele des Mittelalters und sind es bis heute geblieben. Auch nach Wilsnack in der Prignitz kamen jedes Jahr Pilger aus ganz Nord- und Mitteleuropa und machten es damit zum drittgrößten Wallfahrtsziel Europas.

Als im Jahr 1383 der Raubritter Heinrich von Bülow das Dorf Wilsnack niederbrannte, ahnte er nicht, was er mit dieser Freveltat in Gang gesetzt hatte. Der damalige Pfarrer Johannes Cabbuez fand in den Trümmern der Dorfkirche drei geweihte, blutbefleckte Hostien, die dem Brand standgehalten hatten. Fortan pilgerten zum heiligen Blut nach Wilsnack neben Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung auch Fürsten und Könige und machten so das Dorf bekannt.

Zugleich löste der Wunderblutkult einen heftigen Streit unter der geistlichen Elite Europas aus, bis 1552 im Zuge der Reformation die Hostien verbrannt wurden. Zwar versiegte der Wallfahrtsstrom, jedoch hinterließen die Pilger eindrucksvolle Spuren auf ihren Wegen nach Wilsnack.

Der 130 km lange Pilgerweg kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad, allein oder in der Gruppe auf alten einsamen Feldwegen, durch Wälder und Wiesen, entlang malerischer Alleen zurückgelegt werden. Entdecken Sie reizvolle kleine Dorfkirchen und lernen Sie auf Ihrem Weg Leute kennen, die sich um Ihr Wohl kümmern. Am Ziel Ihres Weges erwartet Sie im heutigen Kurort Bad Wilsnack Entspannung für Körper und Seele. In der St. Nikolai-Kirche spüren Sie beim Rundgang durch die Ausstellung »Wunder, Wallfahrt, Widersacher« dem alten Pilgergedanken nach und lassen sich von der Größe und Ursprünglichkeit dieser spätgotischen Hallenkirche beeindrucken.

Informationen zur Wunderblutkirche St. Nikolai erhalten Sie unter:
www.wunderblutkirche.de

In der Kurstadt Bad Wilsnack engagiert sich ein Verein für den Erhalt der Kirche und ist Initiator des Pilgerwegs. Hier laufen alle Informationen zum Weg zusammen. Jährlich im August findet ein Pilgerfest mit viel Spaß und Leckereien, einem Handwerkermarkt und Konzerten oder Theateraufführungen der Geschichte der Wilsnackfahrt als Laienspiel statt. Damit nicht genug – das »Theater am Pilgerweg« findet auch zu ausgewählten Terminen als »Theaterwanderung« auf dem Weg statt.


Der Weg ist das Ziel – Der Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack

Der Weg führt von Hennigsdorf über Flatow, Linum, Hakenberg, Tarmow, Fehrbellin, Garz bis hinein in die Prignitz. Erste Station in der Prignitz ist Barsikow mit seinen uralten Weiden und Eichen, die Pilger schon damals wie heute begleiteten. Im Turm der Barsikower Kirche bietet die Kirchengemeinde Pilgerquartiere an.

Nach der Nachtruhe führt der Weg nach Metzelthin, wo an den mittelalterlichen Glocken der alten Feldsteinkirche mehrere verschiedene Pilgerzeichen zu finden sind. Schon weithin sichtbar erhebt sich auf dem weiteren Weg die mächtige Pfarrkirche St. Peter und Paul, die dem Pilger den richtigen Weg nach Wusterhausen weist.

Idyllische Rast- und Bademöglichkeiten unterwegs bieten sich entlang des Klempow- und Untersees der Kyritzer Seenkette. Der Garten des ehemaligen Franziskanerklosters in Kyritz bietet die Kulisse für mittelalterliche Feste. Vorbei an der kleinen Fachwerkkirche von Rehfeld geht es auf einem landschaftlich reizvollen Weg, der die Weite der Prignitz offenbart, weiter über Berlitt, Barenthin, Görike, Söllenthin, Klein Leppin und Groß Leppin bis nach Plattenburg.

In malerischer Lage erhebt sich mitten im Wald Norddeutschlands älteste und größte noch erhaltene Wasserburg, die zu Zeiten des Wunderblutes den Havelberger Bischöfen als Sommerresidenz diente. Die letzten Kilometer führen nach Bad Wilsnack.

Geschichte und Gegenwart findet der heutige Pilger am Ziel seiner Reise. Die Kneippanlage an der Karthane, die Kristall Kur- und Gradier-Therme, das Kurmittelhaus und eine gastronomische Vielfalt bieten ganzheitliche Entspannung für Körper, Geist und Seele.

Ausführliche Beschreibungen der Geschichte, des Wegeverlaufs, eine Unterkunftsliste, Literaturtipps, Souvenirs und den Pilgerpass finden Sie unter:
www.wegenachwilsnack.de

Biopilgern in der Prignitz

Gut verpflegt von Berlin nach Bad Wilsnack

Der Förderverein der Wunderblutkirche St. Nikolai in Bad Wilsnack stellt den historischen Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack , der jährlich bis zu 1000 Menschen in die Prignitz lockt, unter einem weiteren, aktuellen Aspekt vor: Die Verpfleger entlang des Weges, zu einem guten Teil biozertifiziert, werden unter dem Namen »biopilgern« auf eigens dafür entwickelten SocialMedia-Kanälen porträtiert. Dazu zählen Hofläden, Manufakturen, Bauernhöfe, Cafés, Bistros und Kulturtreffs. Der passende Slogan lautet: Gut verpflegt von Berlin nach Bad Wilsnack. Ziel ist es, den regionalen Anbietern von ökologisch erzeugten Lebensmitteln mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu stützen. Mit den Maßnahmen schafft der Förderverein gleichzeitig ein zeitgemäßes Angebot für langsamen, nachhaltigen Genuss-Tourismus. Das Angebot wirbt um die Menschen in den Metropolen ebenso wie um Menschen in den Städten und Dörfern entlang des Weges, die angespornt werden, die eigenen Stärken zu pflegen und auszubauen.